In Nepal entfallen immer noch fast 80% des gesamten Primärenergieverbrauchs auf Holz und weitere 6% auf Kuhdung. Die unkontrollierte Entnahme von Brennholz ist schädlich für die ohnehin durch Rodung stark dezimierten Waldbestände. Das Verbrennen von Dung entzieht dem Boden Nährstoffe, und beim Kochen mit Holz und Kuhdung in den Hütten ohne Rauchabzug verursacht der Rauch Atemwegs- und Augenerkrankungen, wovon vor allem Frauen und Kinder betroffen sind.
Es gibt in Nepal seit Jahren ein landesweites Programm für den Bau technologisch einfacher und robuster Biogas-Anlagen, die die o.g. Probleme vermeiden oder verringern. Der Kuhdung wird dabei in einem unterirdischen Behälter fermentiert, das entstehende Methangas kann zum Kochen und für Beleuchtung genutzt werden.
Wir hatten schon vor 2 Jahren angeregt, damals allerdings ohne Erfolg, dieses Biogas-Programm auch für bäuerliche Betriebe in Kumbu zu nutzen, die mindestens 2 Kühe besitzen. Dies ist die Voraussetzung, um die technisch kleinste Einheit (Reaktor von 2 m³) zu betreiben. 2010 ist eine neue Initiative zur Realisierung von einer einheimischen Stelle ausgegangen, und wir sagten zu, den bei den Bauern nach Ausnutzung aller staatlichen Förderung verbleibenden Eigenanteil durch einen Zuschuss aus Projektmitteln zu verringern. Bis zum Erdbeben 2015 waren 10 Anlagen in Betrieb genommen, mehrere weitere waren im Bau oder im Genehmigungsverfahren. Nach dem Erdbeben hatten die Landwirte aber mit dem Wiederaufbau ihrer Häuser genug zu tun, so dass im Bereich Biogasanlagen nichts Neues passiert ist.